Ev. Kirche Freiberg a.N.

Kirchenmusik zum Ewigkeitssonntag in der Amanduskirche Beihingen

Nicht wenige Konzerte müssen derzeit – „Corona sei Dank“ – ausfallen. Auch das traditionelle Konzert zum Ewigkeitssonntag stand „auf der Kippe“: Zu wenig Platz um den Altar für den Kirchenchor unter Corona-Bedingungen! „Einfach Absagen?“ – das kam für Kantorin Michaela Hartmann-Trummer nicht in Frage. Schnell stellte sie – zusammen mit dem Trompeter Hubertus von Stackelberg – ein sehr interessantes Programm zusammen, das weit mehr als eine “Notlösung“ darstellte: „Musik aus 4 Jahrhunderten“ für Orgel und Orgel/Trompete spannte einen höchst abwechslungsreichen Bogen in der stimmungsvoll mit Kerzen beleuchteten Amanduskirche. Das 20. Jahrhundert war vertreten durch John Rutter und Karl Jenkins: Mit dem melodiösen Prélude aus der „Suite Antique“ und dem mitreißenden, „filmmusikartigen“ Allegretto aus „Palladio“ verschmolzen Trompete und Orgel zu einem beeindruckenden Konzert-Auftakt. Mit einer überzeugenden Interpretation des „Trauermarsches“ aus Beethovens 12. Klaviersonate stellte Michaela Hartmann-Trummer den Bezug zum „Totensonntag“ her: „..auf den Tod eines Helden“ lautet die Unterschrift dieses Beethoven-Klassikers. Ganz andere Klänge erzeugten die folgenden beiden Stücke für Trompete und Orgel: Mit jüdischer Klezmermusik erklangen herzerwärmende Melodien und tanzartige Rhythmen von Goldkuhle und Heil, die an die menschliche Stimme erinnern und von den beiden ausführenden Musikern mit improvisativen Elementen geschmackvoll ausgeschmückt wurden. Virtuos und brillant dann die Wiedergabe der berühmten Toccata von Leon Boellmann. Schier unglaublich, was da Michaela Hartmann-Trummer mit flinken Fingern und virtuosen Füßen aus der Beihinger Orgel herauszauberte. Mit Henry Purcells barocker „Suite für Trompete und Orgel“ sorgten die beiden Musiker für ein strahlendes Finale in C-Dur: Hubertus von Stackelberg glänzte mit virtuosen Trompeten-Skalen, fein begleitet an der Orgel von Michaela Hartmann-Trummer. So fanden der evangelische Totensonntag und der katholische Ewigkeitssonntag ihren gemeinsamen musikalischen Ausdruck. Herzlicher, langanhaltender Applaus von den begeisterten Zuhörern in der Amanduskirche für ein besonderes Konzert „ohne Chor“ am Totensonntag.